Bajo, das vierbeinige EM-Orakel von „Unser Havelland“, hatte den Ausgang der ersten Partie der deutschen Nationalmannschaft leider richtig vorhergesagt: Die Deutschen verloren gegen die Franzosen. Gewinner der Partie waren allerdings die Fans: Sie konnten nach dem schleichenden Ende des Corona-Lockdowns endlich wieder bei einem Public Viewing das Bierglas in die Höhe heben. Die Nachfrage war zum Start der EM allerdings noch verhalten.
Ja, wo sind sie denn, die Fußballfans? Nach der ersten Woche der um ein Jahr verspätet angelaufenen Fußball-Europameisterschaft sind mit Deutschlandfahnen geschmückte Häuser, Autos und Vorgärten noch Mangelware. Wüsste man es nicht besser, könnte man glauben, es gibt gar keine EM.
Vielleicht wirkt Corona ja noch nach? Vielleicht hat sich der Zuschauer ja über die letzten Monate auch an die phlegmatische Lethargie eines Jogi Löw angepasst?
So einige Wirte haben es sich nach dem Ende des monatelangen Corona-Lockdowns wieder getraut, passend zum ersten Spiel der deutschen Mannschaft ein Public Viewing im Freien anzubieten. Einige machten diese Veranstaltung auf Facebook öffentlich, andere luden noch ganz verhalten nur Freunde und Bekannte ein.
Die Nachfrage nach Public Viewing war zum Start noch – ausbaufähig. An manchen exponierten Orten im Havelland trudelten nur wenige zögerliche Zuschauer ein. Ist das ein Nachwehen der Corona-Maßnahmen? Haben die Menschen noch Angst davor, sich nach Monaten der Corona-Isolation wieder gesellig ins Freie zu trauen?
Enno Gennrich und Frank Goslowsky vom Freibad Nymphensee hatten ebenfalls zum Public Viewing direkt am Wasser eingeladen. Enno Gennrich: „Wir waren sehr zufrieden. Wir hatten mit 40 bis 50 Zuschauern gerechnet, am Ende waren es knapp 80. Wir hatten zusammen eine gute Zeit am See – nur das Spielergebnis stimmte uns nicht ganz zufrieden.“
Uwe Lachmann aus Falkensee war mit dabei: „Es ist schon ein komisches Gefühl, auf einmal wieder so viele Menschen zusammen feiern zu sehen. Wie verhält man sich da eigentlich nach Corona? Immerhin wurde die Abstandsregel nicht auf die Probe gestellt: Da es im ersten Spiel gegen Frankreich kein Tor für die Deutschen gab, bestand auch nicht die Gefahr, dass man sich überwältigt von der Freude in den Armen lag.“
Enno Gennrich: „Wir rechnen damit, dass mit jedem Spiel mehr Zuschauer zum Public Viewing kommen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 184 (7/2021).
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